Rock / Hard Rock Reviews
Rock und Hard Rock Rezensionen, Meinungen und Kritiken
The Pretty Reckless - Death By Rock And Roll
Fünf Jahre nach der Veröffentlichung von "Who You Selling For“ und zahlreichen Nummer-1-Singles kehrt die amerikanische Rock-Formation THE PRETTY RECKLESS endlich auf das Release-Parkett zurück. Und liefert mit "Death By Rock And Roll“ gleich den nächsten „chart topper“ – jedenfalls in den USA. Auf dem gleichnamigen Studioalbum hingegen sorgen geniale Melodien und grenzwertige Klischees für ein Wechselbad der Gefühle.
Heave Blood & Die - Post People
- Rock mit Psychedelic-, Wave- und Industrial-Einflüssen
Label: Fysisk Format
VÖ: 05.02.2021
Bewertung:
HEAVE BLOOD & DIE – ein Bandname wie aus den Hochzeiten des Death Metals. Vor dem inneren Auge entsteht eine Projektion aus brechenden Knochen und Schlachtrhetorik, welche nur von gewaltigen Riffs und Break Downs realisiert werden könnte.
Tja, falsch gedacht! Das norwegische Sextett kommt zwar ursprünglich aus dem Doom, hat sich aber längst in Richtung Psychedelic, Wave und Industrial Rock entwickelt. Statt abgeschlagener Köpfe gibt es auf "Post People“ also Kapitalismuskritik – und das gar nicht mal so schlecht.
AC/DC - Power Up Tipp
Seit "Rock Or Bust" (2014) ist viel passiert: Brian Johnson verlor zeitweise sein Gehör, Phil Rudd genoss zu viele Drogen und steckte im Hausarrest, Cliff Williams wollte nicht mehr. Und dann starb auch noch Malcolm Young. Und doch: 2020 sind AC/DC im fast originalen Line-up wieder da. Und feiern ihre Wiederauferstehung mit "Power Up".
Dirty Sound Magnet - Live Alert Tipp
UK-Tour? Live-Mitschnitt mit jubelnden Fans? Den Plänen des Schweizer Rock-Trios DIRTY SOUND MAGNET hat die Corona-Pandemie einen abrupten Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Band wollte das geplante Live-Album unbedingt machen – und so entstand „Live Alert“ eben im heimischen Studio, mit einem zweiköpfigen Film-Team als Publikum.
Mother's Cake - Cyberfunk! Tipp
Mit MOTHER‘S CAKE meldet sich mitten in der Krise Österreichs heißester Rockexport zurück auf dem Release-Parkett. Und wie jedes Mal umgibt auch diese Veröffentlichung des Trios ein Hauch von Weihnachten. Was unter der Verpackung zum Vorschein kommt, ist bei MOTHER‘S CAKE eben nie ganz klar – gut ist es dennoch fast immer. "Cyberfunk!“ ist da keine Ausnahme und so wird die Psych-Rock-Chimäre ihrem unwiderstehlichen Ruf wieder einmal gerecht.
Circus Electric - s/t
Dieses Trio hat es in sich: 2019 gegründet, machen sie nun bereits ihr selbstbetiteltes Debütalbum publik und schaffen es nicht nur, wahnsinnig gute Kritiken bei renommierten Magazinen abzusahnen, sondern auch den Deal, 2021 DEEP PURPLE als Vorband zu unterstützen – die Jungs scheinen jedenfalls ziemlich viel Vitamin B intus zu haben. Entsprechend hoch sind also auch die Erwartungen an „Circus Electric“.
Stealers - Never Enough
So ganz grob rund um die Jahrtausendwende gab es einen Trend, angeführt von Bands wie THE HELLACOPTERS, TURBONEGRO und GLUECIFER. Der Musik wurden verschiedene Namen gegeben: Rotzrock, Schweinerock, High-Energy-Rock n‘ Roll… Das Zeug hat eine Menge Spaß gemacht, aber schon recht lange ist es ruhig um das Genre geworden. STEALERS aus Rotterdam wollen das ändern und werfen ihr drittes Album „Never Enough“ in den Ring.
Deep Purple - Whoosh! Tipp
Wie war das mit der Abschiedstournee 2017? Drei Jahre nach dem Beginn ihrer "The Long Goodbye Tour“ gibt es nun doch noch einmal ein neues Album der Rocklegenden von DEEP PURPLE. Gut, eigentlich hatte das Quintett nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums "inFinite“ auch gar nichts anderes angekündigt – erst die Tour, dann ein kleiner Urlaub und schließlich einfach einmal schauen, ob es noch in den Fingern juckt. Das Ergebnis der Überlegungen: "Whoosh!“
Magick Touch - Heads Have Got To Rock 'n' Roll“
Die Heavy Rocker MAGICK TOUCH sind zurück und knallen uns das dritte Album „Heads Have Got To Rock 'n' Roll“ auf den Tisch. Nach dem fetten Vorgänger sind die Erwartungen hoch – vor allem, wenn ein erster Durchlauf offenbart, dass die Norweger nichts am bewährten Rezept verändert haben. Konnten sie ihren Sound verfeinern?
Pretenders - Hate For Sale Tipp
Kaum zu glauben: "Hate For Sale“ ist das erste Studioalbum der PRETENDERS, welches die Kult-Rockband um Frontfrau Chrissie Hynde in ihrer aktuellen Live-Besetzung eingespielt hat. Und das, obwohl man schon seit über 15 Jahren zusammen spielt. Eine Trendwende beim Sound gibt es dennoch nicht, dafür sind die Briten nach 40 Jahren im Showgeschäft einfach zu ausgefuchst.
Nichtsdestotrotz zeichnet die erstmalige Songwriting-Kollaboration zwischen Hynde und Gitarrist James Walbourne verantwortlich für Stücke, welche die aktuelle Bandgeneration vor Neid erblassen lässt.
Hathors - Grief, Roses & Gasoline
HATHORS sind wieder da mit ihrem dritten Album „Grief, Roses & Gasoline“. Aber aufgepasst – wer die Band noch von vorherigen Alben kennt, wird eine schöne Überraschung erfahren, denn HATHORS haben einmal dick auf ‚Neustart‘ gedrückt und sind jetzt nicht nur mit neuem Line-Up, sondern auch mit frischem Sound, neuem Willen und allerhand Ideen zurück, was den drei Schweizern aus Winterthur defintiv nicht geschadet hat.
Danzig sings Elvis
„DANZIG sings Elvis“ – das passt. Dass GLENN DANZIG über seine ganze Karriere von Elvis Presley inspiriert wurde, ist bekannt, er hat auch immer wieder Coversongs veröffentlicht. Und wer die nicht kennt merkt auch so, wo DANZIG sich seine Stimmfärbung abgeschaut hat. Er durfte sich schon immer mal wieder von der Bezeichnung „Evil Elvis“ geehrt fühlen.
Switchblade Romance - Old Gods' Return
SWITCHBLADE ROMANCE mag vermutlich niemandem was sagen, doch dieses brandneue Projekt wurde von keinem anderen als dem langjährigen BONFIRE Bassisten Uwe Köhler ins Leben gerufen, der sich hier an Sechssaiter und Mikrofon versucht und auf diesem Debüt eine Rückrufaktion der „Alten Götter“ starten will – man kann gespannt sein.
Night - Feeling It Everywhere / Kings Of The Night (EP)
Drei Jahre nach „Raft Of The World“ ist es Zeit für ein neues Lebenszeichen. NIGHT melden sich mit der Zwei-Track-EP „Feeling It Everywhere / Kings Of The Night“ zurück, bevor im Herbst das nächste Album kommen soll. Wieder scheinen die Schweden ihre Richtung leicht zu korrigieren.
Coogans Bluff - Metronopolis Tipp
Schon einmal den lieblichen Klang eines "verträumten Trötens“ vernommen? Nein? Dann wird es aber Zeit! Denn was beim Lesen des Promotextes unfreiwillig ins Auge springt, ist bei COOGANS BLUFF schon lange Realität. Saxophon und Posaune stets fest im Anschlag, tourt das Rock-Quintett seit inzwischen 17 Jahren über die Bühnen der Republik. Musikalisch festnageln ließen sich die Deutschen dabei allerdings noch nie – auch die neue Scheibe "Metronopolis“ begeistert mit schillerndem Facettenreichtum.
Pirates In Black - s/t
Zugegeben, Namen wie Gunner Carl Clover oder Powder Monkey Hans Heringer lassen nur wenige alternative Schlüsse zu – PIRATES IN BLACK haben sich ganz dem Piratenthema verschrieben. Oder doch nicht? Denn was dank einschlägigem Coverart auf waschechten Seeräuber-Rock mit Trinkhymnencharakter schließen lässt, entpuppt sich als grooviges Heavy-Rock-Album irgendwo zwischen BLACK SABBATH und BLACK LABEL SOCIETY.
Woodland - Bad Days In Disguise
Norwegen – eine Metropole der Undergroundmusik. Und zwar nicht nur was Black Metal angeht, sondern auch was härteren Retro Rock betrifft. Entsprechend überrascht es nicht unbedingt, WOODLAND ganz vernetzt in der Szene bereits als Vorband von SPIDERGAWD gesehen zu haben. Auf jeden Fall haben die fünf Retrorocker mit „Bad Days In Disguise“ wieder neun groovige Songs auf die Welt losgelassen, die nicht nur die Füße zum Tanzen bringen sondern auch ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern.
Vug - Onyx Tipp
Zugegeben, "Blue Onyx“ ist nicht unbedingt das, was gemeinhin als der ideale Opener für ein Retro-Rock-Album bezeichnet werden würde. Filigrane Gitarrenmelodie, statt roher Power; ein unauffälliger Refrain, statt Hymnencharakter – der Einstieg in "Onyx“, dem neuen Album des Berliner Rock-Quartetts VUG, fällt wenig berauschend aus. Und trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, fasst das ungewohnte Stück VUGs Zweitwerk geschickt zusammen: kantig und herrlich klischeefrei.