Die Markthalle war so gut wie ausverkauft. Um 21 Uhr sollten EDGUY auf der Bühne stehen, was ich sehr begrüßt habe, da man meist eben auch verdammt früh hoch muß. Also standen SABATON schon ganz früh vor der noch nicht ganz so vollen Halle. Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich weder den Namen noch sonst was kannte, die Jungs mich aber schon überzeugt haben. Das groovte ziemlich, was da so rüberkam. Sänger Joakim Brodén machte einen sehr guten Job und die Jungs legten eine erfrischende Show hin. Power Metal, aber ohne Gekreische und einige sehr mitreissende MidTempi-Stücke. Kann man sich gerne noch mal anhören.
DRAGON FORCE haben ein PoPo! Ein Poser Podest! Unglaublich, die Springflöhe des Metal! Mitten auf der Bühne steht da so 'ne Kiste und die wird sowas von fleissigst benutzt, dass dem älteren Zuschauer die Knie knirschen. Herman und Totman spielen, was das Zeug hält, und hüpfen auf die Kiste, von der Kiste, um die Kiste. Sänger ZP hoppst ebenso mit und versucht die mittlerweile fast volle Halle mitzureissen. Gelingt auch. Schneller, harter Power Metal mit viel, viel Keyboard. Geht so Richtung RHAPSODY, aber fitter. Die Herren beherrschen ihre Instrumente und posen was das Zeug hält, wird aber nie peinlich. Fein. Obwohl ich den Eindruck hatte, dass SABATON irgendwie mehr Stimmung machten. Mag aber auch am Sound gelegen haben, der leider ziemlich matschig rüberkam. Vor allem der Gesang ließ arg zu wünschen übrig. Klang leider breiig.
20:45: Fotograben. Da stehen zwei Secus und ein entnervter Kollege vom BrightEyes und meint lapidar „Vergiß es, die lassen einen nicht in den Graben.“ Ich hin zu den Secus und möchte da aber hinein. Auf meine Frage, was denn nun der Zweck eines Fotograbens ist (und das war ein Fotograben, kein Absperrgitter, weil das Teil nur so ein kleines Dreieck bildete und links und rechts die Leute an die Bühne kamen...) kam nur ein äusserst arrogantes „Die Band will das nicht.“
Mit Verlaub, das glaube ich einfach mal nicht. Überall standen Fans herum, jeder konnte knipsen und mit einem offiziellen Fotopass darf man nicht oder wie? Monsieur Ober-Fies schmatzte dann genüßlich sein Salamibrötchen und ich war sauer. Naja, dann gibt es eben keine guten Fotos, mir dann auch egal. Einer von All Access sagte uns auch noch zu, dass man die ersten drei Songs auf jeden Fall machen könnte, aber die beiden Gorillas da blieben stur. Pöh.
Nunja, Punkt 21:00 - Auftritt EDGUY. Also erstmal Fiesta Mexicana. Hossa! Wer´s braucht... Besoffene Metaller anscheinend schon, es sangen sehr viele mit... Mit "Catch Of The Century" vom neuen Album hauen sie gleich voll auf die Zwölf. Tobi grinst breit daher und die Jungs legen eine sehr mitreissende Spielfreude aufs schwarze Parkett. Die Halle tobt und ist wirklich pickenpackenvoll jetzt. Alte und neue Songs wechseln sich rasant ab, bei "Lavatory Love Machine" ist dann wirklich Megaparty angesagt. Alles hüpft und gröhlt und singt frenetisch mit. Die Halle wackelt förmlich.
Netterweise bewahrt sich Herr Sammet diesesmal allzuviel Gesabbel. Irgendwas redet er wieder vom HSV und so, aber das hat er noch nie so ganz kapiert, das mit dem HSV hier oben... Macht ja nix, der soll singen und nicht vom Fußball reden. Allerdings kam er mit dem Spruch „Wer redet hier von Kommerz? Welcher Radiosender spielt denn bitte "Fucking On Fire"?“ gut an, wo er Recht hat, hat er ja tatsächlich Recht. Nach "Asylum" folgt ein beeindruckendes Drumsolo von Herrn Ludwig. Ich bin nun gar kein Fan von Soli-Einlagen, aber das ging in Ordnung. Nach "Mysteria" ist erstmal „Zugabe“ brüllen angesagt, die wird dann auch prompt geliefert. Mein immer-noch-Favorit „Avantasia“ auch. Hach, schööön. Es wird noch versprochen, dass sie nächstes Jahr für den gleichen Eintritt in der ColorlineArena spielen und das war´s dann. Zwei Stunden. Puh. Wo ist der Ausgang.
Sehr gelungene Show, shiny happy people, was will man mehr, um den Montag zu starten.
Setlist EDGUY:
Catch Of The Century
Sacrifice
Babylon
Lavatory Love Machine
Trindidad
Tears Of A Mandrake
How Many Miles
Asylum
Superheroes
Save Me
Fuckin With Fire
Mysteria
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Vain Glory Opera
Avantasia
King Of Fools
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